Achtsamkeit

Den Puls des eigenen Herzen fühlen. Ruhe im Innen, Ruhe im Äussern. Wieder Atem holen lernen, das ist es.

Christian Morgenstern

 

Wissen was ich erlebe, während ich es erlebe. Das heisst auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen zu sein.

Die Schulung der Achtsamkeit ist ein äusserst wirksames Mittel, um Stress abzubauen und Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Wir kommen in den Kontakt mit unseren inneren Kräften, die es uns unter anderem ermöglichen zu lernen, zu erkennen, gesund zu werden und zu wachsen. Durch regelmässiges Üben wird die Konzentration und Präsenz gefördert und es entsteht Gelassenheit und Klarheit.

Mit Achtsamkeit können wir auch einen Umgang mit unseren Wellen, Stürme und Kämpfe die in uns toben erlernen. Wir betrachten sie und nehmen sie wahr. Doch werden wir nicht von ihnen hin und her geschleudert, und auch gehen wir nicht in ihnen unter. Der Sturm wird sich legen, die Wellen beruhigen sich und das Meer -unser Geist- wird ausgeglichen.

Es ist erwiesen, dass Achtsamkeit Stress senkt, Depressionen lindert, das Rückfall-Risiko bei Suchtkranken senkt, bei der Regulierung von Emotionen hilft, für mehr Verständnis für uns und andere sorgt und insgesamt die Stimmung und Lebenszufriedenheit steigert.

 

 

Vom Mönch und dem Brunnen

Eines Tages kamen zu einem einsamen Mönch einige Menschen. Sie fragten ihn:

Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille und Meditation?“

Der Mönch war mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt. Er sprach zu seinen Besuchern:

Schaut in den Brunnen. Was seht ihr?“

Die Leute blickten in den tiefen Brunnen:  „Wir sehen nichts!“  Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch die Leute erneut auf:

Schaut in den Brunnen! Was seht ihr jetzt?“

Die Leute blickten wieder hinunter: „Ja, jetzt sehen wir uns selber!“

Der Mönch sprach:

Nun, als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation: Man sieht sich selber! Und nun wartet noch eine Weile.“

Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht ihr?“

Die Menschen schauten hinunter:  „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des Brunnens.“

Da erklärte der Mönch:  „Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation. Wenn man lange genug wartet, sieht man den Grund aller Dinge.“

Autor unbekannt